Landwirtschaft in Griechenland

Das warme Klima im Mittelmeerraum macht es einfach, eine Vielzahl von Agrarprodukten zu produzieren. Aber die oft felsigen und bergigen Äcker können nur durch aufwendige Bewässerungs bewirtschaftet werden. Und die Äcker sind so kleinteilig, dass die durchnittliche Anbaufläche eines griechischem Bauers  beträgt nur ein Sechstel des Durchschnitts im restlichen Europa.Trotzdem ist die Landwirtschaft eine der drei wichtigsten Säulender griechischen Wirtschaft. Laut statistischen Daten beträgt die Zahl der Beschäftigten mit der Landwirtschaft in Griechenland ca. 20% der griechischen Bevölkerung. In den anderen Ländern der europäischen Union liegt dieser Anteil bei lediglich 5% .

Landwirtschaftliches NutzfahrzeugDie häufigsten Produkte sind Oliven, Obst (Melonen, Weintrauben, Orangen), Gemüse (Tomaten, Gurgen, Paprika, Spargel), Tabak sowie Fleisch von Ziegen und Lämmern.

Der mangelnde Einsatz moderner Anbaumethoden und die veralteten Vertriebstrukturen behindern eine höhere Produktivität der Landwirtschaft in Griechenland.  

Griechenland verkauft seine Agrarprodukte im Ausland bisher zu sehr günstigen Preisen: Sie kosten den Großhändler oft nur die Hälfte der sonst auf dem europäischen Markt üblichen Preise. Aber in den Supermärkten in Griechenland sind die Preise dann fast doppelt so hoch!

Zu Zeiten sinkender Einkommen und steigender Arbeitslosigkeit ist der griechische Endverbraucher weder willig noch fähig, diese extremen Preisunterscheide weiterhin klaglos  hinzunehmen. Daher brechen diese alten Vertriebsstrukturen zunehmend auf: Bauern fahren ihr Gemüse direkt in die Stadt. Und findige Griechen bilden Einkaufsgemeinschaften, um die zahlreichen Zwischenhändler zu umgehen. Klar, dass sich das positiv auf die Preisentwicklung zu Zeiten der Krise auswirkt!

Und der griechische Staat versucht medienwirksam die Rahmenbedingungen für die griechischen Bauern zu verbessern. Aufgrund der faktischen Handlungsfähigkeit des Staates verpuffen diese Bemühungen bisher wirkungslos. Und davon abgesehen, sorgen immens gestiegene Immobiliensteuern auch auf (leerstehende Häuser) und neu eingeführte Besitzsteuern auf Landfläche für neuen Kummer…

Wegen der stetig zunehmenden Arbeitslosigkeit sind viele junge Menschen gezwungen, sich zwischen zwei Möglichkeiten zu entscheiden. Sie können entweder auswandern aus Griechenland. Oder sie zurück auf die Dörfer. Die „Heimkehrer“ versuchen sich dann auf den Äckern ihrer Großeltern als selbstständige Bauern eine neue Existenz aufzubauen. Dadurch hat die landwirtschaftlich wieder aktiv genutzte Fläche in den letzten Jahren stetig zugenommen. Gehören auch Sie zu denjenigen, die regelmäßig nach Griechenland fahren? Dann haben sicherlich auch Sie bereits beobachten können, dass in jahrzehntelang brachliegenden Olivenhainen jetzt wieder die Bäume geschnitten sind, das Unkraut gerodet wurde. Und oft wird zwischen den Baumreihen nun auch gleich noch das Gemüse für den Eigenbedarf angebaut.

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