Die Weinproduktion hat in Griechenland eine sehr lange Tradition, die bereits in der griechischen Vorgeschichte anfängt. Nicht nur schriftliche Quellen aus der Frühgeschichte und Darstellungen auf Gefäßen der klassischen Antike belehren uns über die große Bedeutung des Weins für die Griechen. Genauso wichtig sind die Zeugnisse der Weinproduktion in der griechischen Prähistorie anhand relevanter Funde in prominenten Orten für den signifikanten Wert des Weins für die Griechen. Viele Belege bezeugen die Produktion des Weins in Griechenland seit mindestens 3.500 Jahren.
Bei den Ausgrabungen in Orten wie Akrotiri auf Thera und Vathypetro bei Archanes auf Kreta sind Weinpressen in privaten Haushalten entdeckt worden. Diese archäologische Belege werden jeweils ins 17. Jhd. v. Chr. und ins 14. Jhd. v. Chr. datiert. Außerdem sind identifizierbare große Gefäße für die Aufbewahrung und den Transport des gelagerten Weins insbesondere in der prähistorischen Grabungsstätte von Akrotiri auf Thera ausgegraben worden. Darstellungen von Trauben sind auf diesen Gefäßen abgebildet. Sowohl Traubenkerne wie in Akrotiri auf Thera als auch schriftliche Quellen mit Informationen über Weinproduktion auf Tafeln der ersten Schriftsysteme in Griechenland, Linear-A-Schrift und Linear-B-Schrift, sind ebenfalls überliefert.
In der späteren klassischen Antike betrieben die antiken Griechen weitgehend Weinexport im ganzen Mittelmeerraum. Ihre Weine waren bereits damals außerhalb ihres Territoriums namhaft. Und sie wurden für ihre hohe Qualität von anderen antiken Völkern hoch geschätzt. Der Austauschwert des Weins und auch des Öls entsprach großen Mengen an Getreiden und Gold, Kupfer und Elfenbein. Somit tauschten Sie Wein gegen diese Produkte aus Ägypten, dem Schwarzen Meer, Syrien, Zypern und aus Afrika.
Antike schriftliche Quellen geben reichliche Information für den Konsum des Weins und für die qualitätvolle Weintypen der Griechen: Homer in der «Ilias» und in der «Odyssee», Platon and Xenofon in den «Symposien», Athenaios im «Gastmal der Gelehrten» erwähnen oftmals die renommierten Weintypen des antiken Griechenlands. Der Wein aus Thera wird in diesen Quellen als süß bezeichnetet, der Wein aus Kreta dagegen als weich. Der zyprische und der rhodische Wein wurden durch ihre Feinheit ausgezeichnet, während der Wein aus Lesbos sich wegen seines schönen Aromas von anderen Weinsorten abhob. Man trifft in den antiken Quellen eine lange Reihe von namhaften griechischen Weinen aus verschiedenen griechischen Orten in der Antike. (Quelle www.greekwinefederation.gr)
Der Wein besaß eine grundlegende Bedeutung im Leben der Bürger der antiken griechischen Siedlungen. Jeden Tag am Morgen konsumierten die antiken Griechen Brot mit Wein. Das war für sie eine unverzichtbare Gewohnheit. Und sie vergnügten sich reichlich mit großen Mengen an mit Wasser verdünntem Wein während des berühmten antiken Gastmahls ( auf Griechisch συμπόσιον).
„Wein erfreut den Menschen“ ist ein sehr alter griechischer Spruch, der sich mit der langen Geschichte und der Gegenwart des Weins in Griechenland vereinbaren lässt. Als besonderer Weintypus des griechischen Weins gelten die süßen roten Weine, vor allem „Vinsanto“, der den meisten nicht bekannte Wein mit dem Namen „Mavrodafni“ und natürlich der mit einem Baumharz versetzte Retsina. Außerdem berichten wie Ihnen hier im Blog auch noch über die heutigen Weinanbaugebiete und Weinsorten Griechenlands und über die Erfolgsrezepte des modernen griechichen Winzers.
Ein Gedanke zu “Wein in der Antike”
Ein wichtiger Beitrag zu Geschichte und Bedeutung des Weins in der größten kulturellen Blütezeit der Menschheit – insbesondere angesichts der momentanen Fundamentalablehnung des Alkohols. Die Hellenen kannten aber auch Solons Μηδὲν ἄγαν.