Die griechischen Schüler haben es schwer. Auch wenn sie rund vier Monate im Jahr Schulferien haben – oder gerade deshalb – wird ihnen während der Unterrichtszeit einiges abverlangt. Trotz marodem Schulsystem, veralteten Unterrichtsmethoden und düsteren Zukunftsaussichten steht am Ende der Schullaufbahn für die meisten Schüler dennoch das Ziel, ein Studium an einer Hochschule zu beginnen.
Das Schulsystem
Oberflächlich betrachtet ist das griechische Schulsystem recht unkompliziert: Sechs Jahren Grundschule folgen für alle Schüler 3 Jahre am Gymnasium. Hier ist das Pflichtprogramm zu Ende. Jedoch besuchen fast alle Jugendlichen anschließend noch drei Jahre entweder ein Lyzeum, das ihnen den Zugang zur Uni ermöglicht. Oder sie wechseln auf eine Berufsschule, um eine Berufsausbildung zu beginnen.
Der Lehrplan
Griechische Schüler sind aber einer ziemlich hohen Belastung ausgesetzt. Denn sie sollen einerseits einem modernen, an andere europäische Länder angeglichenen Lehrplan folgen. So stehen neben den klassischen natur- und geisteswissenschaftlichen Unterrichtsfächern auch solche der modernen Technologie auf dem Stundenplan. Andererseits müssen sie auch die Altgriechische Sprache, Literatur und Philosophie beherrschen. Die Odyssee und andere Klassiker des Altertums sind Pflichtlektüre für alle Schüler.
Fremdsprachen sind ein Muss
Fünf Stunden pro Woche beschäftigen sich Schüler der 8. Klasse beispielsweise mit dem Studium des Altgriechischen, demgegenüber stehen gerade mal zwei Stunden Englisch. Weil aber Fremdsprachen gerade in Griechenland von größter Bedeutung sind, besuchen die meisten Kinder ab der zweiten Grundschulklasse am Nachmittag eine Fremdsprachenschule. Nicht selten beginnen sie später noch eine zweite Fremdsprache, so dass den 7 Schulstunden täglich 1,5 bis 2 Nachmittagsstunden zugefügt werden. Plus Hausaufgaben und Vorbereitungszeit auf entsprechende Prüfungen, denn die Bescheinigung über eine bestandene Prüfung ist enorm wichtig für den späteren Lebenslauf.
Die Abschlussprüfung
Mit Eintritt in die Oberstufe beginnt dann die Vorbereitung auf die „Panhellenischen Abschlussprüfungen“ die nach der aktuellen Reform jeweils am Ende der drei letzten Schuljahre abgelegt werden. Diese sind der Stressfaktor Nummer 1 für Griechenlands Jugend und normalerweise nicht ohne private Nachhilfe zu bestehen. Wer ehrgeizige Ziele hat, lernt den ganzen Tag: Vormittags in der Schule, nachmittags im Nachhilfeinstitut oder mit einem Privatlehrer und abends wird für den folgenden Tag gebüffelt.
Bevorzugte Lehrmethoden
Moderne Formen der Methodik und Didaktik sucht man in griechischen Schulen immer noch vergeblich. Der Frontalunterricht ist nach wie vor die bevorzugte Unterrichtsmethode der griechischen Lehrer. Nicht selten „rasen“ die Lehrenden durch die Bücher, denn nicht nur aufgrund der langen Ferien, sondern auch wegen Unterrichtsausfall muss der durch das Bildungsministerium vorgegebene Lehrplan in der verbleibenden Zeit „durchgezogen“ werden. Den Schülern bleibt nichts anderes übrig, als dem zu folgen und zu versuchen, den Stoff zu Hause aufzuarbeiten.
Lehrer und Schüler hoffen, dass die Reform des Schulsystems, die ab dem laufenden Schuljahr schrittweise umgesetzt werden soll, eine Entlastung und Verbesserung der Situation mit sich bringt.
Ein Gedanke zu “Griechische Schüler haben es schwer”
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich heiße Eleni Kotoula und ich möchte etwas ganz einfach fragen.
Meine Schwester ist Lehrerin in Grundschule in Griechenland und sie interessiere zu beantragen für eine Arbeitsplatz als Lehrerin in Deutschland in einem Griechischen Grundschule( Nordrhein-Westfalen )
Sie spricht Deutsche nicht.
Können Sie gibt mir mehr Informationen,wo kann sie das beantragen machen?
Mit freundlichen grüßen