Griechenland gilt als Land des Windes und der Sonne und verfügt somit über ein enormes Entwicklungspotential für erneuerbare Energien. Besonders im Bereich der Windenergie bietet das Land zur Zeit vielfältige Möglichkeiten für Investitionen.
Die Voraussetzungen
Auch Griechenland hat im Jahr 2009 die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (EG) unterzeichnet, in der sich die EU-Mitgliedsstaaten verpflichten, bis 2020 mindestens 20% ihres Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Dabei setzt Griechenland vor allem auf Windkraft. Laut eines Ministerialerlasses aus dem Jahr 2010 erhielt der Ausbau der Windenergie eine besondere Bedeutung . Bis 2014 sollten rund 9.520 MW der installierten Stromerzeugungskapazität auf regenerative Energieträger zurückgehen. 42%, also rund 4.000 MW, sollten dabei auf Windkraft entfallen. Bis 2020 ist durch den griechischen „National Renewable Energy Action Plan (NREAP)“ vorgesehen, die Kapazität auf 50% zu erhöhen.
Mit einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 8 Metern pro Sekunde und/oder 2.500 Windstunden hat das Land sicherlich die geeigneten Voraussetzungen für diese Art der Energieerzeugung. Besonders die Inseln und Küsten, aber auch die Gebirgsregionen, wo ein stetiger Wind weht, sind potentielle Standorte für Windparks. Und die Einspeisevergütungen für aus Windkraft erzeugter Energie sind mit etwa 90 Euro pro Megawattstunde auch nicht gerade unattraktiv.
Aktueller Zustand
Trotz der günstigen Voraussetzungen wurde bis Ende 2013 jedoch lediglich die Hälfte der im Ministerialerlass vorgesehenen Windkraftkapazitäten installiert. Nur rund 7% des griechischen Stroms wurde 2013 aus Windkraftanlagen produziert. Die Anlagen befinden sich überwiegend auf der Peloponnes, in Makedonien und Thrakien.
Die Gründe dafür sind einerseits die nicht funktionierende Fremdfinanzierung für größere Windkraftanlagen. Andererseits verzögert auch hier – genau wie bei den Solaranlagen in Griechenland – die Bürokratie der Energieversorger die Antragstellung sowie die Zahlung der Einspeisevergütung. Ein wichtiger Faktor ist aber auch, dass die meisten griechischen Inseln auf Touristen angewiesen sind und die hässlichen und lauten Windräder aus diesem Grund ablehnen.
Darüber hinaus ist Griechenland zur Zeit noch an Erdöl-, Kohle- und Gasimporten aus Russland, dem Iran und Saudi-Arabien gebunden.
Prognose
Auch wenn das vorgesehene Ziel noch nicht erreicht wurde, so ist die relative Entwicklung auf dem Windenergiemarkt doch beeindruckend. Der Anteil der Windkraftwerke wächst stetig aufgrund der europäischen und chinesischen Investoren, die große Summen in Windparks investieren. Einer Statistik der Griechischen Wissenschaftlichen Vereinigung für Windenergie zufolge, liegt das Wachstum bei der Nutzung von Windenergie in Griechenland bei 18,5%. Es ist abzusehen, dass 2014 Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von mindestens 100 MW installiert werden.
Eine neue Verordnung des Energieministeriums soll außerdem den griechischen Markt für erneuerbare Energien reformieren. Damit soll erreicht werden, dass Anträge schneller genehmigt und Vergütungen pünktlich ausgezahlt werden.
Auch werden zur Zeit die neuen Vorschriften für den Bau und die Einspeisetarife kleiner Windkraftanlagen (bis 50 kW) definiert, so dass auch Privatinvestoren eine staatliche Förderung für Kleinanlagen beantragen können.
3 Gedanken zu “Windkraft in Griechenland”
Wenn sie ganz Griechenland zu einem Windpark machen .Dann werde ich mir ein anderes Land für meinen Urlaub wählen.Solaranlagen wären viel effektiver und sind nicht so unschön.
Die Inseln sind Naturschutzgebiete und ihre Nutzung sollte Nachhaltig sein.
Ausserdem finde ich das die Regulierungsbehörde Ihre Bürger nicht informiert hat.Ausserdem braucht jedes Windrad mehr als 500 Liter Öl welches auchraustropft.Umweltfreundlich sind die nicht….und machen jede Menge Lärm.
Vor gar nicht langer Zeit standen auf vielen griechischen Inseln noch die Windmühlen. Einige davon gibt es noch. Andere wurden bewohnbar gemacht. Stellen Sie sich vor, Sie kennen da ein wunderbares Urlaubsparadies, das keines mehr ist, weil eine der zunehmenden Naturkatastrophen es vernichtet hat…Vielleicht ist es im Mittelmeer versunken oder auch gänzlich zerstört und ähnelt nun dem verwüsteten Ahrtal.
Warum solcherlei Katastrophen keine singuläre und vorübergehende Erscheinung bleiben werden? Das wissen wir! Wir wissen aber auch, dass die Zeit für Diskussionen über AKW’s, Solaranlagen, Wasser-und Windkraft, Stromtrassen, Kohleausstieg usw., abgelaufen ist. Deshalb sollten wir uns schleunigst vor der Schönheit unserer Welt verneigen und ihr versprechen, dass wir uns nicht nur das Schöne von ihr rauspicken, sondern dass wir alles dafür tun werden, um sie zu bewahren. Und weil wir wissen: Ihr Untergang ist der Untergang jedes einzelnen Lebewesens. Es geht schon lange nicht mehr darum, kein Windrad vor der Haustür haben zu wollen. Auch erwarte ich, dass alle fadenscheinigen Regeln, z. B. die H-10-Regel, die vorwiegend Tourismus und Häuslebesitzer schützen, abgeschafft werden.
Und wer weiß, vielleicht werden künftig in den Windrädern Wohnungen entstehen, um der Bodenversiegelung und der Wohnraumnot zugleich entgegegen zu wirken?
Und ja Frau Schmid, wo auch immer Sie noch ein schönes Fleckchen Erde finden: Einen schönen Urlaub.
Und dass ich’s nicht vergesse: Wieviel Öl und Benzin verbraucht eigentlich durchschnittlich so ein Kleinwagen jährlich?
Liebe Sympatriotin, zuerst danke für deine Beitrag. Ich bin zufällig auf diesen Blog gestossen und finde ihn höchst interessant. Jedoch, meiner Meinung nach, könnte man nicht argumentieren, dass die Windrädern die Natur und Umwelt sowohl pragmatisch, als auch optisch nicht schädigen. Solaranlagen und Windräderanlagen nur in bestimmten, unbewohnten Ortschaften anzubauen wäre die Lösung hier. Allerdings, Solarenergie würde sehr weit kommen in einem Land mit mittelmässig mehr als 250 Tagen Sonnenschein pro Jahr.