Arthur Evans und die Geschichte der Ausgrabung von Knossos
Arthur Evans (geboren im Jahr 1851) war ein eifriger Altertums-Kundiger und hatte bereits seit frühen Lebensjahren ein großes Interesse für die prähistorische Zeit und die klassische antike Kultur entwickelt. Dazu haben auch die Beziehungen des Elternhauses beigetragen, da sein Vater gute Beziehungen zu berühmten Persönlichkeiten der damaligen Altertumswissenschaften hatte. Aufgrund seines Geschichtsstudiums und seiner umfangreichen Sammlererfahrung erlangte Evans im Jahr 1884 eine feste Einstellung als Kurator des „Ashmolean Museum of the Oxford University“. In dieses Museum brachte er dann auch die ersten bronzezeitlichen Funde aus Knossos. Diese allerersten archäologischen Funde aus Knossos werden bis heute in dort ausgestellt.
Die Untersuchung der bereits von spärlichen bronzezeitlichen Funden bekannten kretischen hieroglyphischen Handschrift, war sein gedankliches Sprungbrett für die intensivere Beschäftigung mit der zentralen Region auf Kreta, wo sich die Stadt von Knossos befindet. Das intensive Interesse Evans für die Verknüpfung der Hieroglyphen- Schrift mit den namhaften Völkern des Orients wie mit den Phöneziern und den Kananiten, war zentraler Schwerpunkt seiner archäologischen Forschungen. Diese archäologische Fragestellung bildet das Hauptkonzept, welches die systematische Ausgrabung in Knossos hervorbrachte. Das von Evans angefangene Ausgrabungsprojekt dauert bis heute an. Es brachte einzigartige, sensationelle Funde zurück ans Tageslicht.
Kleine Vorgeschichte der Ausgrabungen von Knossos
Im Knossos hatte eine griechische Voruntersuchung stattgefunden. Diese wurde aber wegen der türkischen Herrschaft auf Kreta abgebrochen. Im Jahr 1895/96 versuchte Evans das Gelände von den türkischen Behörden zu kaufen. Er interessierte sich ursprünglich nur für ein Viertel des gesamten Gebiets des heutigen archäologischen Geländes. Im Jahr 1900 dann gelang es Evans endlich, von der mittlerweile königlichen griechischen Regierung, das ganze Areal der heutigen Ausgrabungsfläche zu erwerben. Durch die offizielle Erlaubnis des Prinzen Georg von Griechenland bekam er die Rechte für die Durchführung eines Ausgrabungsprojekts am Ort.
Evans hat den ausgegrabenen Palast von Knossos für geschichtspädagogische Zwecke restaurieren lassen. Diese Restaurationsarbeiten waren in jener Zeit sehr anspruchsvoll und aufwendig. Das Resultat wird zwar noch immer überwiegend positiv angesehen. Dennoch weiß man heute, dass das heutige optische Bild des Palastes einige technische Fehler in der Rekonstruktion des antiken Monumentes aufweist.
Der Palast von Knossos ist heute nicht nur eine unbedingte zu besuchende Sehenswürdigkeit jedes Besuchers der Insel Kreta. Sondern er besitzt auch eine prominente Stelle in der kulturgeschichtlichen Forschung der ägäischen bronzezeitlichen Archäologie.