Während eines meiner letzten Aufenthalte in Griechenland habe ich mal wieder etwas Neues gefunden. Dieses Mal handelt es sich um etwas Flüssiges, was mir so lecker war, dass ich Ihnen hier bei uns im Blog vorstellen will. Oder wissen Sie etwa bereits, was „Rakomelo“ ist?
Wie der Name Rakomelo dem griechisch-kundigen Leser sicherlich bereits vermuten lässt, besteht Rakomelo aus „Raki“ (Tresterschnaps) und „Meli“ (Honig). Diese beiden Sachen kombiniert, geben einen goldgelben, leichten, nicht zu süßen Likör ab. Diesen Rakomelo genießt man sowohl kalt im Sommer, als auch erhitzt als eine Art „griechischer Glühwein“ während der Weihnachtszeit in Griechenland.
Ich lernte Rakomelo erstmalig in einer Taverne von Paleochoro an Kreta Südküste kennen: Nach dem Essen brachte die Wirtin mir ungefragt ein „Karafaki“ zusammen mit etwas Obst an den Tisch. Wie genau das aussah, sehen Sie auf dem Artikelfoto.
Ich war mir natürlich nicht zu fein, die Wirtin sofort nach Details zu löchern. Folgendes Rezept konnte ich in Erfahrung bringen:
Rakomelo-Rezept
Sie benötigen einen Liter Raki, vier Esslöffel Honig, zwei Gewürznelken und zwei Zimtstangen. Geben Sie all diese vier Zutaten in einen Topf. Erhitzen Sie diesen unter ständigem Rühren solange, bis kleine Bläschen aufsteigen. Wichtig: Der Raki darf nicht komplett kochen, da sonst natürlich zu viel Alkohol verdampft.
Wenn besagte Bläschen aufsteigen, schalten Sie den Herd aus, verschließen Sie den Topf mit einem Deckel. Jetzt geben Sie den Aromen der Gewürze bitte 10 Minuten Zeit, Ihren Rakomelo so richtig lecker zu machen.
Wenn die 10 Minuten um sind, ist Ihr selbstgemachter, goldgelber Rakomelo fertig. Sie können ihn jetzt sofort heiß verkosten. Oder Sie füllen ihn zur späteren Verwendung als kalter Digestif in eine Flasche.
Meine Recherchen bei Google sagten aus, dass Rakomelo wohl außer auf Kreta, auch auf den Ägäischen Inseln und einigen Teilen des Festlandes getrunken wird. Bei Gesprächen mit Freunden, Bekannten und Partnern ergab sich mir jedoch ein anderes Bild: Diejenigen, die Rakomelo überhaupt kannten, meinten alle, dass sie diesen Likör nur auf Kreta gesehen und getrunken hätten.
Also steht letztendlich für mich nur fest, dass Rakomelo aus Kreta sich in die beachtliche Reihe der griechischen Liköre einreihen darf. Gia mas!
9 Gedanken zu “Was bitte ist Rakomelo?”
Hallo Tommy, Rakomelo kenne ich aus Makedonien, Basis ist hier natürlich Tzipouro, hilft prima gegen Erkältung :-)Gia mas ;.)
Gia sou Susanne, danke für Dein Feedback! Ich habe letztens für einen Artikel über Tsiporo recherchiert. Da bin auch ich über ähnliche Infos gestolpert. Aber müsste dieses Getränk dann nicht „Tsipomelo“ heißen? 😉
Rakomelo habe ich auf Samos bekommen gegen Erkältung. Hilft natürlich nicht, ist aber sehr lecker! Ich denke, es ist in der Ägäis insgesamt verbreitet.Gia mas!
Sitze grade in Athen und warte auf mein Anschlussflug hab ne Flasche im Gepäck sehr lecker.
Hallo, wir kommen gerade von der Insel Naxos und waren dort in der Detlillerie des dort bekannten Kitron, dort wurde auch Rakomelo hergestellt.
LG Christiane
Hallo zusammen,
Tzipouro und Raki ist ein und das selbe beide sind Tresterbrand wie Grappa.
In Norden ist es der Tzipouro in süden naturkich der Raki.
Raki ist insbesondere ein türkischer Ausdruck, wenn er auch in Griechenland gebraucht wird. Auf dem Festland sagt man mehr tsípouro, auf Kreta tsikoudiá. Auch Ouzo, den Ansisschnaps, trinkt man dort gern.
Übrigens haben wir in Paleochora auf Kreta gute griechische Freunde. Sie sind unsere Trauzeugen, koumpári. Wir haben in Paleóchora standesamtlich geheiratet.
Wir sind gerade unterwegs auf den Kykladen. Racomelo gibt es auf Anafi sowie auf Folegandros.
Hallo,
meine Tochter hat diesen Sommer einen rakomelo von Amorgos mitgebracht.
Bei Bedarf kann ich gerne ein Photo schicken.
Freundliche Grüße
Joseph Boegner